Unzählige Youtube-Channels gibt es, die Bands im aussergewöhnlichen Rahmen – also nicht auf der Konzertbühne oder im Studio – präsentieren. Einer, der mir besonders am Herzen liegt, sei heute hier vorgestellt. Bei JAM IN THE VAN handelt es sich, wie der Name schon sagt, um eine Serie, die Bands oder Einzelkünstler in den klaustrophobischen Rahmen eines kleinen Busses pfercht, und sie dort ihre kleinen Meisterwerke spielen lässt.
Ehrlich gesagt: Mir waren wenige Bands, die sich an der Reihe bisher beteiligt haben, vorher schon ein Begriff. Es handelt sich zumeist um weniger bekannte amerikanische Rock-, Blues-, Funk- oder Folk-Bands, die die Macher der Serie an Festivals wie Bonnaroo oder SXSW, in Asheville, New Orleans oder L.A. aufgabelt. Dabei treten bisweilen wahre Perlen hierzulande noch nicht entdeckter Musik zutage. Die Reihe wirft – un ja – reihenweise Fragen auf:
Warum, beispielsweise, hat es die Band The Dead Ships mit folgendem Song nicht in sämtliche Indie-Clubs (Gibt’s die überhaupt noch?) der Welt geschafft?
Warum hat sich die Kombination Drums, Saxofon, Chapman Stick (der deformierte Bass – kennt man allenfalls von hier) in der Rock- und Jazz-Geschichte nie durchgesetzt?
Wie viele klassische Gitarren passen in einen Van?
Wie trashy kann Musik sein?
Und wie lasziv? Keinen Hauch lasziver als bei den Peach Kings?
Wann kommt endlich das grosse 1950er-Elvistollen-Rockabilly-Revival? (Wobei der Gitarrist hier eher John Fogerty darstellt, aber was soll’s).
Wie straight und tight kann Groove sein? (Wie viele Anglizismen kann man in einen deutschen Satz einpflanzen?)
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