Auf ihrem achten Studioalbum frönen die drei Londoner ihrem altbewährten, entspannten Trip-Pop-Sound, mischen etwas Disco, etwas Hip-Hop und etwas Rock darunter und erhalten Hilfe von einigen beeindruckenden Gästen. Entstanden ist dabei ein vielfältiges, doch durch und durch gemütliches Album.
Schon die ersten Songs zeigen die Stärken dieses Albums deutlich auf: Die entspannten Beats, Skye Edwards‘ einlullende Stimme, der unbeschwerte Stilmix – da scheut man sich nicht, smoothen Funk mit einem klassisch-rockigen Gitarrensolo zu kombinieren – und auf diesem Album besonders die illustre Schar der Gäste. Das dringliche „Face of Danger“ wird von edlen Rhymes von Rapper Chali 2na (Jurassic 5) unterstützt, während James Petralli (White Denim) seine Stimme dem bluesigen „Call It Love“ leiht – oder ist es doch Dan Auerbach? Ähnlichkeiten sind auf jeden Fall da.
Ein weiterer herausragender Song des Albums ist „Hypnotized“, dessen blubbernder (oder?!) Beat und die Gesangsharmonien an sich schon wunderbar ausgeklügelt daherkommen. Der Mittelteil wird dann von Ana Tijoux bestritten, deren spanischer Rap den Sex-Appeal-Quotienten des Songs gleich nochmals anhebt. Nicht weniger sexy präsentiert sich „To Be“, Skyes gesangliche Affäre mit dem Duo Rizzle Kicks aus Brighton. (In meinen Ohren der beste Song des Albums, Anm. d. subjektiven Rezensenten).
Insgesamt umfasst das neue Set zwölf Songs, von denen keiner tragisch abfällt. Morcheeba spielen und komponieren auf konstant hohem (und leider nach wie vor unterbewertetem) Pop-Niveau, ihre Arrangements sind vielseitig und detailreich, ihre Melodien nachhaltig – im Jargon spricht man von Ohrwurm – , die Grundstimmung stets unaufgeregt, laid-back.
Ganzes Album hier anhören:
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Bildquelle: http://www.laut.de/Morcheeba/Alben/Head-Up-High-91530